Zum Inhalt

Die Chronik von Unterwittbach

Im Archiv des heimathub finden Sie komplette, mehrere hundert Fotos umfassende Fotosammlung zu Niederwittbach, die Manfred Linus Franz 1994 zusammengetragen hat. Hier die zugehörige Dorfchronik, die er auszugsweise niedergeschrieben hat.

  • Unterwittbach liegt im früheren Waldsassengau, an den südlichen Ausläufern des Spessarts in einem Bundsandsteingebiet.
  • Der Name des Dorfes (ältere Schreibweise: Niederwittbach) rührt von dem hier vorbeifließenden Wittbach her, der ungefähr 1 km oberhalb von Oberwittbach in Richtung Michelrieth entspringt und in der Nähe von Kreuzwertheim, gegenüber von Eichel in den Main mündet.
  • Um 1100 hören wir das erste Mal etwas von Unterwittbach. Um diese Zeit gehörte der Ort zu den Stammgütern des Markgrafen Otto von Schweinfurt. Dieser war einer der mächtigsten weltlichen ostfränkischen Herrscher zur Zeit der ersten Salischen Kaiser.
  • Im Jahr 1112 gelangte das Dorf in den Besitz des Hochstifts Eichstätt. Danach fiel es an die Grafen von Wertheim, und danach gelangt „das Hofgut zu Unterwittbach“, auch Schafhof genannt, an das Augustiner-Chorherrenstift Triefenstein.
  • Teils durch blutige Kämpfe wechselte Unterwittbach in den folgenden Jahrhunderten oft den Besitzer.
  • Probst Hertrich von Triefenstein ließ in Unterwittbach die erste Kirche bauen. Das Kirchlein wurde am 14. März 1143 von Bischof Embriko zu Ehren des heiligen Gotthard eingeweiht.
  • Probst Philipp von Breda aus Triefenstein lies diese Kapelle vergrößern und 1490 durch Weihbischof Georg Antworter von Würzburg zu Ehren des heiligen Markus einweihen.
  • Die jetzige Kirche wurde 1683 auf Veranlassung des Propstes Christoph von Triefenstein gebaut und am 10. September 1684 durch den Weihbischof Stepan Weinberger aus Würzburg zu Ehren des heiligen Markus eingeweiht.

Chronologie:

1828

Bau des Pfarrhauses

1870

Bau eines neuen Spritzenhauses (Feuerwehrhaus).

1871

Ausbau der Wasserleitung von 1858 / 1859.

1873

Pfarrer Adam Schmitt übernimmt die Pfarrei von Johann Georg Rothenbücher, der hier seit 1861 Gemeindepfarrer war.

1875

Bau des Leichenhauses auf dem bereits 1851 errichteten Gottesacker vor dem Dorf an der Straße nach Röttbach. Die Kirche erhält neue Kirchenstühle.

1876

Die Wohnhäuser werden an die bereits 1858 errichtete Wasserleitung zum Gemeindebrunnen angeschlossen.

1879

Unterwittbach wird vom Amtsgericht Stadtprozelten abgegrenzt und Marktheidenfeld zugeteilt.

1880

Einführung der ersten Futterschneidmaschinen, Mähmaschinen und der Dreschmaschine.

1881

Pfarrer Kaspar Rüttenauer aus Kitzingen wird Nachfolger von Adam Schmitt, der nach Thüngersheim versetzt wird.

1882

Herr Mantel wird Lehrer in Unterwittbach

1884

Bau des Schulhauses mit Lehrerwohnung, Waschhaus, Holzhalle und Garten.

1886

August Franz erbaut das Gasthaus zum Engel.

1889

Anton Franz löst Bürgermeister Niklaus Rösch im Amt ab.

1891

Pfarrer Rüttenauer übernimmt die Pfarrei Niedernberg. Sein Nachfolger wird Joseph Albert aus Münnerstadt.

1892

Der Gottesacker an der Straße nach Röttbach muss wegen des hohen Grundwassers auf Anordnung der Distriktpolizeibehörde aufgelassen werden. Der neue Friedhof wird an der Straße nach Wiebelbach errichtet. Romuald Albert wird Lehrer in Unterwittbach.

1893

Katastrophales Dürrejahr.

1894

Restaurierung des Innenraums der Kirche. Karl Joseph Jeßberger löst Anton Franz als Bürgermeister ab.

1897

Ludwig Grüner schreibt einen Patrouillenbericht über Unterwittbach. Demnach zählt der Ort 139 Einwohner in 36 Haushalten,
214 Stück Rindvieh, 154 Schafe, 5 Ziegen und 18 Bienenstöcke. Die Gemeindewaldfläche beträgt 149 ha.

1900

Mit Wirkung vom 1. Januar wird Joseph Franz neuer Bürgermeister.

1901

Gründung der Freiwilligen Feuerwehr am 12. Mai, Anton Jeßberger wird zum 1. Kommandant gewählt.

1904

Pfarrer Albert stirbt am 9. Mai. Die Pfarrei wird nun von Pfarrer Joseph Hofmann verwaltet, der bereits seit  1. Januar Cooperator war. Pfarrer Thomas Glock aus Breitenbrunn übernimmt die Pfarrei am 15. September.

1906

Zwei neue Kirchenglocken werden von der Firma Klaus in Heidingsfeld gekauft, nachdem die kleine Glocke zersprungen war.

1907

Karl Jeßberger übernimmt als Feuerwehrkommandant die Nachfolge von Anton Jeßberger.

1908

Der neue Glockenturm wird fertiggestellt. Erst jetzt können die Glocken darin aufgehängt werden. Dazu wird eine neue Turmuhr von der Firma Neher & Söhnen, München für 1100 Mark gekauft.

1909

Das Kirchendach wird mit Zementziegeln gedeckt. Die Empore erhält neue Bänke.
Die seither nach Esselbach eingepfarrten Oberwittbacher Katholiken werden Unterwittbach zugeteilt. Die Speyerberg-Quelle wird an Kreuzwertheim verkauft.

1910

Chor und Gang der Kirche werden mit Zementplatten belegt.

1912

Erweiterungsbau am Gasthaus „Zum Engel“ durch August Franz.

1917

Für Kriegszwecke müssen zwei Kirchenglocken, die Orgelpfeifen und der Kirchen-Blitzableiter abgegeben werden.

1918

Am Ende des 1. Weltkriegs hat Unterwittbach 9 Gefallene zu beklagen. Für 2414 Mark errichtet die Gemeinde ein Kriegerdenkmal im Kirchhof, geschaffen vom Marktheidenfelder Steinmetz Ludwig.

1919

In der Generalversammlung wird der Gastwirt August Franz zum neuen Feuerwehrkommandanten gewählt. Ersatzbeschaffung für die 1917 abgelieferten Kirchenglocken.

1920

Der Patron Fürst Ernst von Löwenstein überlässt der Unterwittbacher Kirche eine 1693 in Würzburg gegossene Glocke aus der Triefensteiner Kirche. Dazu wird noch eine Gußstahlglocke gekauft.

1921

Im Dorf wird das elektrische Licht eingeführt und die Wasserleitung erweitert.
Am 15. Juli wird Karl Martin aus Erlenbach geistlicher Cooperator für Unterwittbach.

1922

Pfarr-Cooperator Martin wird wegen Krankheit zum 15. Mai beurlaubt. Seine Nachfolge tritt mit diesem Tag Alois Hetterich an.

1923

Ab 1. Februar wird Alois Hetterich nach Heppdiel versetzt. Mit diesem Tag übernimmt der 1. Lokalkaplan von Röttbach Hans Spielmann die Cooperationsstelle.
Am 3. Juni findet der 1. Bezirksfeuerwehrtag in Unterwittbach statt.
Nach der Ausweisung eines eigenen Friedhofs werden die Verstorbenen aus Wiebelbach nicht mehr in Unterwittbach bestattet.

1924

Am 31. Juli wird die 1828 errichtete Pfarrkuratie Unterwittbach zur Pfarrei erhoben und gehört zum Dekanat Marktheidenfeld.

1925

Otto Rösch wird Bürgermeister.
Am 12. Juli findet die Fahnenweihe des Kriegervereins statt.

1927

Am 20. Februar findet im Saal des Gasthofs Engel die Feier anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Freiwilligen Feuerwehr statt.
Pfarrer Glock wird ab 1. April nach Sulzheim versetzt. Hans Spielmann ist Pfarr-Verwalter bis 30. April. Ab 1. Mai übernimmt Pfarrer Nikolaus Sauer aus Schweinheim die Pfarrei.

1928

Das unharmonische Geläut wird durch den Kauf von zwei gebrauchten Kirchenglocken aus Burggrumbach beendet. Für die Feuerwehr wird ein Schlauchwagen angeschafft.
Am 1. April wird eine Posthilfsstelle errichtet.

1931

Zum 1. April erfolgt der Anschluss an die Autopostlinie nach Marktheidenfeld.

1932

Am 17. April wird das 1. Wertheimer Segelflugzeug getauft und geht am Bocksberg ein 1. Mal in die Luft.

1933

Im Mai wird der Gastwirt August Franz als Nachfolger von Otto Rösch zum Bürgermeister gewählt. Im Juni wird die Jungvolk-Schar gegründet und der Sportplatz eingeweiht.
Der Christliche Bauernverein wird durch die NSDAP aufgelöst.

1934

Der Lehrer Joseph Endres stellt eine Liste der Unterwittbacher Flurnamen zusammen.
Pfarrer Sauer fährt als erster Ortsbürger ein Automobil, einen Opel B4.

1935

Lehrer Endres besitzt als erster Ortsbürger einen Radioapparat. Um diese Zeit wird in der Poststelle im Gasthaus Zum Engel das erste Telefon im Dorf installiert.

1936

Linus Franz übernimmt nach seiner Wahl zum Kommandanten die Führung der Freiwilligen Feuerwehr von August Franz. Lehrer Endres fährt als erster Ortsbürger ein Motorrad.
Im Juli / August wird der Aushilfslehrer End eingesetzt. Die Kirche wird renoviert.
Anschaffung einer neuen Orgel.

1937

Im Mai wird ein Fernkabel durch den Ort gelegt.

1938

Im Februar wird die Gemeinschaftsschule eingeführt. Die bisherige Posthilfsstelle erhält die Bezeichnung Poststelle II und ist dem Postamt Marktheidenfeld unterstellt.
Schließung des Lebensmittelgeschäfts von Anton Michel. Im Juni grassiert die Maul- und Klauenseuche. Verbot der NSDAP für Pfarrer Sauer Religionsunterricht zu erteilen. Pfarrer Sauer nimmt am 27. März nicht an der Abstimmung über den Anschluss von Österreich ans Deutsche Reich teil. Am 14. April detoniert ein Sprengsatz vor dem Pfarrhaus. Pfarrer Sauer verlässt Unterwittbach. Am 24. September erfolgt seine offizielle Versetzung nach Kleinochsenfurt. Am 1. November übernimmt Pfarrer Alois Hetterich aus Darstadt die Pfarrei.

1939

Mit Ausbruch des 2. Weltkriegs wird zum Schutz des Wertheimer Fliegerhorstes auf dem Bocksberg ein Frühwarnposten zur Flugzeugerkennung eingerichtet.

1940

Extremer Frost lässt viele Obstbäume erfrieren und verursacht große Schäden.
Frau Friedel löst Joseph Endres ab und ist somit neue Dorfschullehrerin.

1942

Die zwei Burggrumbacher Kirchenglocken müssen zu Kriegszwecken abgeliefert werden.
Frau Häcker wird die Nachfolgerin von Lehrerin Friedel.

1944

Nach der Rede von Adolf Hitler vom 18. Oktober werden 15 Männer zum „Volkssturm“ einberufen.

1945

Am Ostermontag, dem 2. April, erreichen amerikanische Panzer Unterwittbach. Die deutsche Kapitulation am 8. Mai beendet de 2. Weltkrieg. Aus Unterwittbach sind 8 Gefallene zu beklagen. Joseph Behl wird von der Militärregierung zum kommissarischen Bürgermeister ernannt. Lehrerin Häcker verlässt das Dorf.

1946

Am 29. Oktober ergibt eine Volkszählung für Unterwittbach 205 Einwohner (198 Katholiken und 7 Protestanden, darunter 52 Flüchtlinge). Als Nachfolger von Linus Franz wird Otto Kohrmann zum Feuerwehrkommandanten gewählt.

1947

Extreme Kälte lässt die Wintersaat erfrieren. Anschließend folgt eine katastrophale Sommerdürre mit Temperaturen über 50°C. Das Lehrerehepaar Hohmann übernimmt den Schuldienst.

1948

Otto Kohrmann wird zum Bürgermeister gewählt und gibt das Amt des Feuerwehrkommandanten an seinen Stellvertreter Josef Jeßberger ab.

1950

Erweiterung der Wasserleitung. An der Straße nach Röttbach wird ein Hochreservoir errichtet. Der 1855 erbaute Brandweiher in den „Saueren Wiesen“ wird mit einer Mauer und einem Zaun umgeben. Pfarrer Melchior Berberich, der seine Jugend hier verbracht hatte, verfasste seine „Geschichte der Pfarrei Unterwittbach“.

1951

Abschluss der Erneuerungsarbeiten an der Wasserleitung. Die Dorfstraße wird gepflastert.
Die Feuerwehr erhält einen Tragkraftspritzenanhänger (für Traktoren) mit einer Magirus-Motorspritze. Gottfried Michel kauft den ersten Traktor des Ortes: einen Güldner mit 16 PS.
Die (neuen) drei Kirchenglocken werden geweiht.

1952

Verlegung des ersten Kanals in Teilabschnitten. Eine Viehzählung ergibt: 25 Pferde, 213 Stück Rindvieh, 149 Schweine, 1 Schaf, 3 Ziegen, 500 Hühner, 69 Gänse, 14 Enten, 1 Truthahn und 1 Bienenvolk. Unter den Eichen wird das 50-jährige Gründungsjubiläum der Freiwilligen Feuerwehr gefeiert.

1953

Im Mai besucht der Würzburger Bischof und spätere Kardinal Julius Döpfner die Unterwittbacher Pfarrei.

1956

Der Gast- und Landwirt Walter Franz kauft die erste Melkmaschine im Ort.

1957

Michael Stegmann erbaut in der Flurabteilung „Kuhbeete“ den ersten Aussiedlerhof.
Für die Getreideernte wird von Walter Franz zum ersten Mal im Ort ein Mähdrescher eingesetzt. Das Lehrerehepaar Hohmann verlässt Unterwittbach. Nachfolger wird J. Wallascheck.

1958

Unterwittbach hat 196 Einwohner. Im Ort existieren 30 landwirtschaftliche Betriebe.
Am 18. Dezember wird als erste Maßnahme zur Flurbereinigung ein Vorstand gewählt.

1959

Im Steinbruch wird die Arbeit eingestellt. Im Zuge des Autobahnbaus wird der Wellenkalk am Bocksberg als Schotter ausgebeutet.

1960

Ludwig Huth wird zum Feuerwehrkommandant gewählt. Im Februar wird für die vorgesehene Umgehungsstraße die Trasse abgesteckt.

1961

Ausweisung eines Neubaugebietes und Bau eines Gemeindehauses, in dem Schulraum, Gemeindekanzlei, Feuerwehrgeräteraum, Milchsammelstelle und eine Gemeindegefrieranlage untergebracht werden. Armin Grein wird als Nachfolger von J. Wallascheck neuer Dorfschullehrer.

1962

Josef Schneider eröffnet ein Lebensmittelgeschäft. Gottfried Michel kauft als erster Ortsbürger einen Mähdrescher.

1963

Am 21. Juni wird der Feuerwehrgeräteraum im Erdgeschoss des Gemeindehauses eingerichtet und an die Feuerwehr übergeben. Abschluss der 1958 begonnen Flurbereinigung und Übergabe der zusammengelegten Flurstücke an die neuen Eigentümer.
Mit dem Ende der Flurbereinigung wird auch die Fronarbeit abgeschafft.
Josef Jeßberger verkauft am 18. Mai die letzten Ackerpferde des Ortes.

1964

Am 6. Februar wird vom Gemeinderat die Planung des Straßenbauamtes für die bevorstehende Umgehungsstraße zur Kenntnis genommen. Josef Weidner baut das erste Wohnhaus im neu ausgewiesenen Baugebiet „Hochhölzchen“.

1965

In Unterwittbach leben 184 Einwohner in 40 Wohnhäusern. Am Wittbach wird zwischen Kirche und Umgehungsstraße (auf den früheren Dorfgärten) der heutige Sportplatz errichtet.

1967

Oskar Rösch tritt die Nachfolge von Ludwig Huth als Feuerwehrkommandant an.

1968

Unterwittbach hat 208 Einwohner. Richard und Margarete Franz betreiben zum letzten Mal im Dorf eine von einem Traktor angetriebene Dreschmaschine. Mit Ende des Schuljahres wird der Schulverband Unterwittbach-Wiebelbach aufgelöst. Mit Beginn des neuen Schuljahres 1968/69 wird der Schulverband-Röttbach-Unterwittbach-Wiebelbach gegründet.

1969

Mit Beginn des neuen Schuljahres besuchen die Hauptschüler die Verbandsschule in Kreuzwertheim; die Grundschüler werden in Röttbach unterrichtet.

1970

Am Friedhof wird ein neues Leichenhaus gebaut. Die Pfarrei Unterwittbach wird nach dem Tod von Pfarrer Alois Hetterich am 5. September nicht mehr besetzt und gehört wieder, wie schon vor 600 Jahren, zur Pfarrei Kreuzwertheim.Erwin Nimbler wird ab 1. Februar als Pfarrer von Kreuzwertheim eingesetzt und ist somit auch für Unterwittbach zuständig.

1971

Theo Franz wird bei der Wahl im September zum Bürgermeister gewählt und tritt sein Amt am 1. Oktober an. Ebenfalls am 1. Oktober wird der erste Beton im neu gebauten Fertigbetonwerk gemischt.

1972

Am 2. Oktober bestätigt der Gemeinderat endgültig, dass auf übergeordnete Anweisung hin, die örtliche Wasserversorgung künftig durch die Wassergruppe Marktheidenfeld erfolgt.
Abbruch des alten Feuerwehrgerätehauses mit Gemeinschaftsbackhaus und des Armenhauses / Schäferhauses am Geißgraben.

1973

Vom 16. bis 19. Juli feiert die Freiwillige Feuerwehr ihr 75-jähriges Stiftungsfest auf der „Hofstatt“. Die neu angeschaffte Motorspritze VW TS 8 wird feierlich eingeweiht.
Josef Schneider schließt sein seit 1962 bestehendes VIVO-Lebensmittgeschäft.
Die bisherige Poststelle im Haus von Josef Schneider wird aufgelöst. Der Postdienst erfolgt ab jetzt durch das  Postamt Kreuzwertheim.

1974

Die Kirche wird außen renoviert und erhält eine neue Dacheindeckung aus Tonziegeln.
Oskar Rösch tritt aus gesundheitlichen Gründen als Feuerwehrkommandant zurück. Zu seinem Nachfolger wird Bruno Mohr gewählt.
Im Jagdrevier wird nach 16 Jahren wieder ein Wildschwein erlegt. Dieses Ereignis gilt als Sensation.

1975

Entsprechend dem Gemeindereformgesetz beschließt der Gemeinderat, bestehend aus Bürgermeister Theo Franz und den Gemeinderäten Richard Franz, Reinhold Huth, Eugen Jeßberger, Edgar Kohrmann, Manfred Nickel, Oskar Rösch und Ottmar Rudolph, am 19. Dezember die Eingemeindung zum Markt Kreuzwertheim.
Die Wasserversorgung erfolgt nicht mehr über die eigenen Brunnen, sondern über die Versorgungsleitung der Wassergruppe Marktheidenfeld.

1976

Im Gemeindehaus wird die „Bürgerstube“ eingerichtet und die Feuerwehr übernimmt die Bewirtung. Die Kirche wird innen renoviert und erhält eine neue Bestuhlung.

1977

Mit Wirkung vom 1. Januar wird Unterwittbach ein Ortsteil von Kreuzwertheim.
Unterwittbach hat 230 Einwohner und 210 ha landwirtschaftliche Nutzfläche.

1980

Nachdem nur noch fünf Milchlieferanten im Ort existieren, wird die Milchsammelstelle aufgelöst.

1984

Unterwittbach feiert vom 13. Bis 16. Juli das Kirchenjubiläum „300 Jahre Sankt Markus.
Wiedereröffnung des Gasthauses Engel durch Ehepaar Landgraf.

1985

Im Juni wird die bereits 1982 vom Gemeinderat beschlossene und mit Bescheid des Landratsamtes vom 1. Dezember 1983 genehmigte Bauschuttdeponie eröffnet.

1986

Im April wird der neue Pfarrer Matthias Lotz eingeführt.

1990

Beginn der Tiefbauarbeiten zum Zweck des Kanalanschlusses an die Abwasserkläranlage Kreuzwertheim und der Erneuerung des Trinkwassernetzes.

1991

Erneuerung und Erweiterung des Trinkwassernetzes.

1992

Die Feuerwehr erhält ein Tragkraftspritzenfahrzeug und feiert vom 28. bis 31. Mai auf dem Sportplatz ihr 90-jähriges Gründungsjubiläum – höchstwahrscheinlich das letzte große Feuerwehrfest im Ort.

1993

Die Kirche wird innen und außen renoviert. Die neue Sakristei wird grundlegend saniert und neu möbliert. Die Nepomukstatue wird von der Kirchenmauer auf die Wittbachbrücke versetzt. Hermann Rösch ist der letzte Milchlieferant im Dorf.

1994

Die Einwohner begehen den Abschluss der Ortssanierung mit einem „Dorferneuerungsfest“ vom 12. bis 15. Mai.

 

Diese natürlich nicht vollständige Chronik wurde von mir zusammengestellt und endet mit dem Jahr 1994, weil auch die jüngsten Bilder meiner Fotosammlung „Ünnewüttwi im Wandel des 20. Jahrhunderts“ aus diesem Jahr stammen.

Manfred Linus FRANZ, Unterwittbach

 

Quellen:

  • „Geschichte der Pfarrei Unterwittbach“ von Melchior Joseph Berberich 1950
  • Festschrift „300 Jahre Pfarrkirche Sank Markus Unterwittbach“ von 1984
  • Festschrift „Unner Ünnewüttwi“ von 1994

 

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert