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Aschaffenburg Nilkheim Bahnbrücke

Mit dem Bau der Eisenbahnbrücke zwischen Obernau und Nilkheim wurde bereits im September 1909 begonnen. Die Eisenbahnbrücke, fertiggestellt 1910, war Bestandteil der Planung der Bachgaubahn. Errichtet wurde die Eisenbahnbrücke durch das Bauunternehmen Liebert aus Holzminden. Es gab eine regelmäßige Zugverbindung lt. Fahrplan über den Nilkheimer Bahnhof nach Großostheim im Jahre 1911. Ein Gleisabzweig führte ab 1921 als sog. „Hafenbahn“ zum Hafen im Stadtteil Leider, der am 03.11.1921 eröffnet wurde. 

Zum einhundertjährigen Jubiläum der Eisenbahnbrücke wurde bereits 2009 in Zusammenarbeit mit der Schule für Steinmetze und Steinbildhauer in Aschaffenburg ein Denkmalprojekt ausgelobt, das von den Meisterschülern als Projektarbeit unter der Schulleitung von Frau Ulrike Ader im Jahr 2010 fertig gestellt wurde. Aus diesen verschiedenen guten Entwürfen wurde schließlich das Modell des Meisterschülers Florian Wehner ausgewählt und dieser mit der Umsetzung beauftragt. 

Das Denkmal sollte 

  • auf die Bedeutung der neu entwickelten Verkehrs- und Warenströme für die  Entwicklung von Nilkheim, dem Bachgau und Teilen des Odenwalds hinweisen
  • die Bedeutung für die Entwicklung des Staatshafens in Leider herausstellen
  • die Bedeutung für die (Wieder-) Ansiedlung von Menschen in Nilkheim sowie die Ansiedlung von Industrie- und Gewerbebetrieben verdeutlichen und
  • Bedeutung für die Einnahme von Aschaffenburg im März/April 1945 durch das amerikanische Militär darlegen. 

Dieses Denkmal befindet sich direkt neben der Eisenbahnbrücke im Nilkheimer Mainuferbereich. Zum besseren Verständnis wurde eine Erläuterungstafel neben dem Denkmal aufgestellt. Es lässt sich immer wieder beobachten, wie Spaziergänger, Wanderer und Radfahrer dort stehen bleiben.

Abschließend bleibt festzuhalten, dass diese Brücke im letzten Jahrzehnt wieder an Bedeutung gewonnen hat, da vermehrt Waren in und vom Leiderer Hafen zum Hauptbahnhof transportiert werden. Auch heute noch werden über das Industriegleis bis zur Stadtgrenze in Richtung Großostheim die Firmen im Industriegebiet „Nilkheim – West“ angedient. 

Quellen:

Broschüre „Planung und Ausführung von Baugaubahn und Nilkheimer Eisenbahnbrücke“ v. Hr. Dr. Spies, Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg

Aufsatz für das Buch „ZUSAMMEN-SPIEL“ 2000 – 2020 Kulturstadt Aschaffenburg und ihre Meisterschule, das am 06.03.2020 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. 

Fotografien von Stadt- und Stiftsarchiv, sowie privat

Kommentare

  1. Neulich schrieb mir ein ehemaliger Eisenbahner namens WS zur Hafenbahn: „Die sogenannte Hafenbahn zweigte von der Hauptstrecke bei Goldbach ab und führte in einem Einschnitt entlang der „Deutschen Straße“ über den Südbahnhof und über die Nilkheimer Brücke auf die Odenwald-Strecke, wo sie dann abzweigte und im Leiderer Hafen endete. Die Hafenbahn diente ausschließlich dem Gütertransport vom Hafen in den Würzburger Raum und weiter wie auch umgekehrt. Der Gedanke war damals, den anfallenden Güterverkehr von und nach dem Hafen aus dem Bereich des Hauptbahnhofs heraus zu halten (Zeitersparnis).“
    Heute ist das leider nicht mehr möglich, da die Gleise Richtung Goldbach entlang der Österreicher Kolonie in den 60er Jahren abgebaut wurden. Dafür wurden aber die anliegenden Wohngebiet vom Lärm entlastet.

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