Das Heimatjahrbuch „Unser Kahlgrund 2024“ ist veröffentlicht
Wenn es auch nicht um „etwas Revolutionäres“ geht, wie Richard Pfannmüller in seinen Ausführungen anlässlich der Veröffentlichung des Heimatjahrbuches „Unser Kahlgrund 2024“ sagte, so kann man doch von einem besonders kontinuierlichen Projekt der regionalen Geschichtsforschung sprechen. Denn in der 69. Ausgabe des Heimatjahrbuches sind diesmal 31 Autorinnen und Autoren aus dem ganzen Kahlgrund vereint. Am 23. November 2023 wurde das neue Buch, welches die „Arbeitsgemeinschaft für Heimatforschung und Heimatpflege Kahlgrund“ herausgibt, in Albstadt der Öffentlichkeit vorgestellt.
Auf 255 Seiten werden vielfältige Blicke auf die Geschichte und Gegenwart des Kahlgrundes geworfen. Ein Beleg, so Richard Pfannmüller, für das ungebrochene Engagement der Heimatforscherinnen und -forscher. In knapp 40 Beiträgen reichen die Blicke einerseits weit zurück ins 13. Jahrhundert. Andererseits werden auch aktuelle Beobachtungen zum Dürrejahr 2022 und der Coronapandemie dokumentiert. So präsentiert sich dieses Jahrbuch mit einer großen inhaltlichen Spannweite.
Traditionell folgen die Kapitel der Gliederung in die Themenbereiche „Aus alter Zeit“, „Natur und Landschaft“, „Religiöses Leben“, „Personen und Persönlichkeiten“, „Das Dorf“ und „Aktuelles Geschehen“ – wobei der Blick in die alte Zeit mit 117 Seiten und 14 Beiträgen das umfangreichste Kapitel bildet. Die Autorinnen und Autoren vertieften sich für die Recherchen in Archive und Akten, um Urkunden und Belege vom 13. bis ins 20. Jahrhundert zu finden, zu prüfen und zu verknüpfen. Als Ergebnis bekommen die Leserinnen und Leser aktuelle Zwischenstände heimatkundlicher Forschung vorgelegt, wie die Nennung von Kahl in der Hebe-Rolle aus dem 13. Jahrhundert und somit die Feststellung, dass Kahl älter ist als bisher angenommen. Ebenso wird das Bild des Kahlgrundes weitergezeichnet. So beleuchten die weiteren Beiträge sowohl die wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Entwicklungen und Orte im Kahlgrund: von König Ruprecht von der Pfalz, dessen lokale wie überregionale Bedeutung im Artikel von Christian Schauer ausführlich dokumentiert wird, bis zur „Disco-Lina“, der Niedersteinbacher Wirtin, die ihre Wirtschaft mit 75 Jahren im Jahr 2008 schloss.
Dass einige Autorinnen und Autoren sehr konstant in ihrer Forschungsarbeit sind beweisen die Beiträge, die in mehreren Teilen und Ausgaben des Jahrbuches veröffentlicht werden. Auch hier zeigt sich die die große Bandbreite des Forschungsinteresses. Karl Grün beginnt mit einem ersten Teil über Streitigkeiten um Waldgebiete im mittleren Kahlgrund des 16. Jahrhunderts. Schon zum 33.mal gibt es die Doppelseite mit historischen Postkarten aus der Sammlung von Jürgen Brunswick, diesmal mit dem Schwerpunkt „Grube Wilhelmine in Sommerkahl“. Und der dritte Teil einer Serie, die sich mit der Entstehung des Tankstellennetzes befasst, lässt ahnen, dass den Forschenden die Themen wohl nicht ausgehen werden. Denn „der fortwährende Wandel wird auch in Zukunft zu dokumentieren sein. Dies gilt für viele angesprochene Themen dieses Jahrbuches.“ so Richard Pfannmüller, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft.
So ist es der Verdienst der engagierten Heimatforscherinnen und -forscher, dass sich die vielfältigen Facetten der Geschichte des Kahlgrundes in dem Jahrbuch wiederfinden, lebendig gehalten und über Generationen hinweg weitergegeben werden.
Zu beziehen ist die aktuelle Ausgabe des Jahrbuchs für 7 € über viele Heimat- und Geschichtsvereine im Kahlgrund und weiterhin in den Rathäusern, Buchhandlungen, Schulen und Geschäften der Region.