Jakob Leo wurde am 10. Februar 1748 in Mainz geboren. Er war ein gut ausgebildeter Jurist, praktizierte bei angesehenen Advokaten und wurde schließlich auf Grund seiner juristischen Kenntnisse zum kurfürstlichen Hofgerichtsrat ernannt.
1796 wurde er zum Stadtschultheiß von Aschaffenburg berufen, so wurde damals das Stadtoberhaupt genannt. Während seiner Amtszeit herrschten politisch unruhige Zeiten. Im Revolutionskrieg, im Juli 1796, kamen die Franzosen in die Stadt, die hier sieben Wochen blieben. 1814 kam Aschaffenburg zum Königreich Bayern, 1815 trat Jakob Leo von seinem Amt zurück.
Jakob Leo war von 1807 bis 1825 Eigentümer des Hauses in der Dahlbergstraße 35.1 Er starb am 31. Mai 1825 in Aschaffenburg im Alter von 77 Jahren an den Folgen einer „Lungenlähmung“. Er war letzter Stadtschultheiß und einziger Maire von Aschaffenburg.
Eine der Aschaffenburger Straßen wurde Jakob Leo gewidmet. Die Jakob-Leo-Straße befindet sich im Stadtteil Innenstadt, zwischen Mattstraße und Carl-Joseph-Will-Straße.
Leistungen für die Stadt (Beispiele):
1796: Erteilung einer Erlaubnis für den Besitzer der Aumühle, Nikolaus Weingärtner, zur Errichtung einer Ölmühle. Genehmigung für Buchbinder und Buchdrucker Melchior Kaufmann zum Bau einer Papiermühle (Grundlage der Aschaffenburger Papierfabrikation) in Damm.
1798: Genehmigung für den Umbau der Lohmühle.
1804: Anordnung für die Straßenbeleuchtung.
1804-1807: Kasernenbau in der Goldbacher Straße.
1807: Errichtung einer Kunstschule
1810: Daniel Knode darf eine Buntpapierfabrik bauen.
Quellen:
1: Aschaffenburger Häuserbuch. Dalbergstraße – Stiftsgasse – Fischerviertel, von Alois Grimm, Band 27, S. 135, Aschaffenburg 1985, Veröffentlichungen des Geschichts- und Kunstvereins Aschaffenburg e.V.
Stadtoberhäupter. Bürgermeister und Oberbürgermeister in Aschaffenburg, von Carsten Pollnick/Susanne von Mach, S. 12-14, Aschaffenburg 2020, Stadt- und Stiftsarchiv.