Vor 25 Jahren, am Ostersamstag am 3. April 1999, wurde der Brunnen auf dem Geschwister-Scholl-Platz in Aschaffenburg-Nilkheim im Rahmen einer Feier der Öffentlichkeit übergeben. Der Brunnen erinnert an die Mitglieder der „Weißen Rose“. Deren Einsatz für Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit ist auch heute von uneingeschränkter Aktualität.
Die Weiße Rose ist ein Freundeskreis um die Studenten Hans Scholl und Alexander Schmorell. Ab Sommer 1942 rufen sie in München mit Flugblättern gegen die NS-Diktatur und zur Beendigung des Krieges auf. Sie appellierten an die Verantwortung jedes Einzelnen für Freiheit und Gerechtigkeit. Am 18. Februar 1943 legen Hans und Sophie Scholl Flugblätter vor den Hörsälen der Universität aus, restliche Blätter lassen sie in den Lichthof fallen. Dabei werden sie beobachtet, festgehalten und von der Gestapo verhaftet. Am 22. Februar 1943 werden Christoph Probst und die Geschwister Sophie und Hans Scholl von den Nazis ermordet.
Der Aschaffenburger Oberbürgermeister Dr. Willi Reiland erinnerte in seiner Ansprache zur Übergabe daran, dass der freiheitlich demokratische Rechtsstaat keine Selbstverständlichkeit sei: „Er muss immer wieder mit aller Entschiedenheit verteidigt werden.“ Zentral sei die Frage, wie mutiges Eintreten für Freiheit und Demokratie, für die Rechte der Schwächeren und gegen politische Rattenfänger gerade der jungen Generation als verpflichtende und menschlich gewinnbringende Haltung vermittelt werden könne. Das galt vor 25 Jahren, das gilt heute.