Der Winter von 1962/63 gilt als einer der strengsten Winter des 20. Jahrhunderts in Mitteleuropa – ein Jahrhundertwinter. Die Kälteperiode begann Mitte Dezember und dauerte fast drei Monate bis Anfang März. Aufgrund der langen Frostperiode mit bis zu -20 Grad froren fast alle Gewässer zu, sogar Rhein und Bodensee.
Auch in Aschaffenburg hatte der Main eine sehr dicke Eisdecke. Doch man machte aus der Not eine Tugend. Vor allem an den Wochenenden trafen sich die Aschaffenburger auf dem zugefrorenen Floßhafen und vertrieben sich die Zeit mit Schlittschuhlaufen und Eisstockschießen. Man zog Kinder im Schlitten über das Eis oder ging einfach spazieren. Selbst die sonst nicht zugängliche Insel im Main konnte man erreichen.
Dort stand man dann auf der anderen Seite direkt am ebenfalls zugefrorenen Fluss, dessen Fahrrinne noch eine Zeit lang durch Eisbrecher offengehalten worden war, schließlich aber auch zufror. Die aufgebrochenen Eisschollen froren zusammen und bildeten eine malerische Schnee- und Eislandschaft.
Anfang März begann dann das Tauwetter und der Jahrhundertwinter war Geschichte.