Das Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg zählt zu den ältesten und größten historischen Archiven in Unterfranken. Seine Bestände und die historische Bedeutung der Stadt Aschaffenburg lassen dem Archiv auch eine überregional bedeutende Rolle zukommen. Ergänzend zu den Archivbeständen gibt es eine große Landeskundliche Bibliothek. Im Archiv finden sich zahlreiche Quellen zur mehr als 1000-jährigen Stadtgeschichte Aschaffenburgs. Neben Urkunden, amtlichen Unterlagen, Schriftgut von Firmen, Vereinen, Parteien stehen den Nutzern Fotosammlungen und Zeitungsartikel zur Verfügung.
Das historische Archiv der Stadt wurde erst 1932 als eine eigenständige Institution gegründet. 1939 wurde das Stiftsarchiv dem Stadtarchiv angegliedert. Nach verschiedenen Standorten, unter anderem im Schloss Johannisburg (1931-1945), der Villa Desch (1946-1962) und im VHS-Gebäude (1962-1981), ist es seit 1982 im Schönborner Hof untergebracht. Das barocke Gebäude aus dem 17. Jahrhundert war der Adelspalais der Familie Schönborn. Nachdem die Stadt den Schönborner Hof 1832 gekauft hatte, wurde es zunächst als Gerichts- und Verwaltungsgebäude genutzt. Danach kamen dem Gebäude ganz unterschiedliche Verwendungszwecke zu: Es war Wohnort für Schülerinnen und Lehrerinnen der Königlichen Weiblichen Bildungsanstalt (1875-1906), Sitz der städtischen Sparkasse (1913-1926), während des Ersten Weltkriegs wurde es als Lazarett genutzt (1915-1918) und danach als Stadtpost und Volksschule (1929-1951).