Diese historische Aufnahme entstand in den 1950er Jahren. Wir sehen hier acht Niedernberger Damen, fünf davon mit einer „Kinnerscheese“. Das Wort „Scheese“ stammt aus dem Französischen („Chaise“ = Stuhl oder zweisitzige Kutsche). Als „alte Scheese“ wird oftmals auch eine „saudumme Frau“ oder ein „uraltes, herunter gekommenes Fahrzeug“ bezeichnet.
Der Name „Tannenwald“ stammt aber nicht von der „Tanne“ ab, sondern von „Dannen“, einer mittelalterlichen Bezeichnung für Kiefern. Denn man findet in dem kleinen Wäldchen überwiegend Kieferbäume (Niederlande: „Dennenboom“) vor. Der Flurname lautet Galgentannen, auf historischen Karten ist der Name „Galgen Hoelzl“ zu lesen. Beide Bezeichnungen beziehen sich auf den bis 1814 bestehenden Galgen der Cent Bachgau, rund 600 Jahre lang wurden hier die Todesurteile des Landgerichts vollstreckt. Zur Erinnerung an diese ehemalige Richtstätte wurde von der Gemeinde Niedernberg durch die „Rentnerband“ im Jahre 2009 eine Nachbildung des historischen Galgens errichtet.