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Schildkrötpuppe, Erinnerungsstück an die Flucht 1949

„Diese Schildkrötpuppe aus den 1930er Jahren war einer der wenigen Gegenstände, die meine Mutter – sie war damals 17 Jahre alt – 1949 bei ihrer Flucht aus Böhmen mitnehmen konnte. Die Puppe war für meine Mutter das Symbol einer glücklichen Kindheit, das sie in die Fremde mitgenommen hat.
Als Kind durfte ich nicht mit der Puppe spielen, erst als Erwachsene Frau habe ich diese von meiner Mutter bekommen. Wenn ich sie heute betrachte, sehe ich das schwierige Leben meiner Mutter als Flüchtling vor mir. Es führt mir vor Augen, welche äußeren Umstände das Leben nachhaltig beeinflussen und somit das Verhalten und den Charakter eines Menschen unerbittlich prägen.“ (Maria Frisch)

Foto: Markus Schmitt/Kulturlandschaft Kahlgrund