Workshop „Von Sammlern zu Gemeinschaften“ am 3. Juli 2025 im Digitalladen Aschaffenburg
Unter dem Titel „Von Sammlern zu Gemeinschaften“ fand am 3. Juli 2025 im Aschaffenburger Digitalladen ein überaus erfolgreicher Workshop des Projekts Heimat:data statt. Im Mittelpunkt stand der Austausch über digitale Heimatforschung und die Frage, wie private Sammlungen durch innovative Technologien – insbesondere Künstliche Intelligenz – zugänglich gemacht werden können.
Ziel des Projekts ist es, engagierten Sammlerinnen und Sammlern eine niedrigschwellige Möglichkeit zu bieten, ihre oft jahrzehntelang gepflegten Bestände mit der Forschung und insbesondere interessierten Communities zu vernetzen. Dabei geht es vorrangig um die intelligente Erschließung, Kategorisierung und Beschreibung dieser Datenbestände auf Basis aktueller Vorgaben zu Meta-Daten und in Anlehnung an etablierte FAIR-Prinzipien. Mit Heimat:data geht es einen entscheidenden Schritt zur Öffnung lokaler Wissensschätze für überregionale Zusammenhänge weiter. In Verknüpfung mit dem schon bestehenden Heimat:hub, können die Bestände, wenn rechtlich möglich, sogar komplett digital zugänglich gemacht werden.
Ein besonderer Höhepunkt des Workshops war der Impulsvortrag von Prof. Sebastian Haumann (Universität Salzburg), der auf eindrucksvolle Weise die Bedeutung bürgerschaftlicher Geschichtsforschung im digitalen Zeitalter hervorhob. Seine Ausführungen zu Partizipation, Datenethik und technischer Vermittlung lieferten wichtige Denkanstöße und gaben der Diskussion eine fundierte wissenschaftliche Tiefe, die von den Teilnehmenden sehr geschätzt wurde.
Als besonders fruchtbar erwies sich der Austausch mit Frau Maya Brockhaus vom Landkreis Wolfenbüttel, die großes Interesse daran bekundete, das Konzept von Heimat:hub und Heimat:data auf ihre Region zu übertragen. Die engagierte Heimatforscherin und Kulturvermittlerin plant, das Projekt vor Ort in enger Kooperation mit lokalen Archiven und Geschichtsvereinen ebenfalls umzusetzen. Diese geplante Übernahme unterstreicht die Relevanz des Aschaffenburger Modells und markiert einen wichtigen Meilenstein in der überregionalen Wirkung des Projekts.
Die Veranstaltung war geprägt von reger Beteiligung, offenen Gesprächen und einem inspirierenden Miteinander verschiedenster Akteurinnen und Akteure aus den Bereichen Heimatforschung, Digitalisierung, Wissenschaft und bürgerschaftlichem Engagement. Der Workshop hat auch durch die eingebrachten Fallbeispiele der Teilnehmenden aus der Vereinslandschaft der Region deutlich gemacht, wie groß das Potenzial digitaler Werkzeuge ist, um individuelles Engagement in kollektives Wissen zu verwandeln. Ansätze für Kooperationen wurden im Workshop sichtbar, was in der weiteren Projektentwicklung die Chancen eröffnet mit Praxistests auf Notwendigkeiten der Nutzenden einzugehen und die Anwendung nah an den Bedürfnissen zu entwickeln.
Heimat:data bedankt sich herzlich bei allen Mitwirkenden und freut sich über die wachsende Resonanz – in Aschaffenburg und darüber hinaus.
Julius Goldmann und Markus Schmitt