Alles begann mit der Ketzelburg – 20 Jahre Archäologie im Archäologischen Spessartprojekt
Dezember 10 um 19:30 - 21:30
Vortrag von Dr. Harald Rosmanitz, Archäologisches Spessartprojekt e.V. – Unterfränkisches Institut für Kulturlandschaftsforschung an der Universität Würzburg.
Archäologische Untersuchungen haben seit 2004 entscheidende Impulse für die Erforschung der mittelalterlichen und neuzeitlichen Kulturlandschaft des Spessarts gegeben. Es zeigt sich ein, den äußeren wie inneren Impulsen unterworfenes System von Herrschaft und Ökonomie. In der Zusammenschau der Ergebnisse der Spatenforschung und der historischen Analyse ergibt sich ein neuner Blick auf Zusammenhänge, die auch heute noch die Grundlage für unser Verständnis der Region bilden.
Den entscheidenden Schritt auf diesem Wege schlug vor zwanzig Jahren der Geschichtsverein Haibach-Grünmorsbach-Dörrmorsbach zusammen mit dem Archäologischen Spessartprojekt (ASP) ein. Die Grabungen auf der Ketzelburg sollten nach vorangegangenen Analysen der Schriftquellen sowie eines vermeintlichen archäologischen Artefakts Klärung darüber bringen, was es mit der unmittelbar an Haibach angrenzenden Ketzelburg auf sich hatte. Viel Überzeugungsarbeit war notwendig, um 2004 den Spaten anzusetzen. In drei Grabungskampagnen (2004, 2005 und 2014) konnten dem Hügel zahlreiche Geheimnisse entlockt werden.
Die Untersuchung der Ketzelburg stand am Anfang einer ganzen Folge ähnlich strukturierter Forschungsprojekte. Auch zwanzig Jahre später wird das dort entwickelte System des Arbeitens mit ehrenamtlichen Helfern und der intensiven, öffentlichkeitswirksamen Nachbereitung hin zu einem Besucherleitsystem an zahlreichen Orten erfolgreich weitergeführt. Das ASP hat mit solchen Aktionen ein weiteres, fest etabliertes Standbein gewonnen.
Im Rahmen seines Lichtbildervortrags wird Harald Rosmanitz den Weg zur Grabung und die Umsetzung vor Ort nachzeichnen. Es gilt, die Hürden aufzuzeigen, die Dr. Gerhard Ermischer, zu diesem Zeitpunkt Vorsitzendender des ASP, gemeinsam mit dem Grabungsleiter bei einem solchen für Unterfranken damals einzigartigen Pilotprojekt zu meistern hatte. Auch ist darzustellen, welche Dimensionen das Forschungsprojekt zwischenzeitlich angenommen hat.
Zwischenzeitlich ist auch der Beginn der Grabungen auf der Ketzelburg ein Teil der Geschichte des Ortes und des ASP geworden. Gerne nehmen wir Sie mit auf diese Zeitreise in das für uns heute Selbstverständliche, damals aber für alle Beteiligten doch so Neue.
Mit freundlichen Grüßen,
Heimat- und Geschichtsverein
Haibach-Grünmorsbach-Dörrmorsbach e. V.